Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Jungschartag 2003

MOMENTAUFNAHME: BEIM JUNGSCHARTAG

Wenn räuberische Beduinen in Steinborn unterwegs sind

EISENBERG: Evangelische Jugend und CVJM organisieren Aktionstag - Auszug der Israeliten aus Ägypten ist Thema

VON UNSEREM MITARBEITER HERMANN SCHÄFER

Dass Kinder „Blindekuh“ spielen, ist eigentlich nichts Besonderes. Dass sie dies jedoch in der Kirche tun, ist auf den ersten Blick doch etwas gewöhnungsbedürftig - aber dann auch wieder ganz normal. Denn das Steinborner Haus der Kirche wimmelt an diesem Morgen von den Teilnehmern des Jungschartags der Evangelischen Jugend und des CVJM.

Rund 30 Teilnehmer im Alter von ;acht bis 13 Jahren beschäftigen sich bei Spielen und Workshops mit dem Leben und Auszug der Kinder Israels aus Ägypten. Damit ist auch das Geheimnis des Blindekuhspiels im Kirchenraum gelüftet: Die Mitarbeiter Sebastian und Steffen erklären, dass Moses, nachdem er einen ägyptischen Wachmann erschlagen hatte, von dessen Kollegen auf die Fahndungsliste gesetzt wird. Moses, in diesem Falle Carsten, ist der einzige in diesem Spiel ohne Augenbinde. Dagegen tappen Eva, Peter, Angelika und Marcus im Dunkeln. Aber nach kurzer Zeit haben sie gemeinsam diese Aufgabe gelöst und Moses gefangen genommen.

Im Nebenraum geht es ruhiger zu. Bei einem Bibelquiz in Form eines Kreuzworträtsels beantworten die jüngsten Teilnehmerinnen Fragen wie „Worin wurde der kleine Moses ausgesetzt?“.

Das wissen die Kleinen sofort, ohne in der bereitliegenden Bibel nachschlagen zu müssen. Schwierigkeiten bereitet allein die Schreibung des Umlauts „ö“ in „Körbchen“ als „oe“, damit das gesuchte Wort in die entsprechenden Kästchen passt. Die Mitarbeiter Alcides und Fabian helfen jedoch über diese Hürde hinweg.

Eine weitere Gruppe baut mit Pappe, Scheren, viel Kleber und gelber Wasserfarbe Pyramiden im Kleinformat, während im nächsten Raum ein Satz aus der Bibel in Hieroglyphen geschrieben wird. Unter Anleitung von Elena und Sophie sind die jungen Schriftforscher konzentriert dabei, statt unserer gewohnten Buchstaben Vögel, Schlangen und sonstige Zeichen aufs Papier zu bringen.

Das Rote Meer teilen

Da beim Auszug aus Ägypten das Wasser im Roten Meer eine zunächst unüberwindliche Hürde für die Flüchtenden darstellte, spielt es auch heute eine Rolle, allerdings in kleineren Mengen. Auf einem Tablett müssen zwölf mit Wasser gefüllte Tassen ohne Verschlabbern über eine gewisse Strecke transportiert werden, was durchaus auch gelingt.

Unterdessen sind die beiden Küchenfeen Eva Hauth und Sabine Neuhäuser mit den Vorbereitungen des Mittagessens beschäftigt und putzen Unmengen Salat und Paprika: Tortellini mit Käsesauce und Salat steht auf dem Speiseplan, denn Manna und Wasser wären wohl nicht jedermanns Geschmack. Während die Teilnehmer mit Begeisterung ihre Spiele und Aufgaben durchführen, gibt „Chef“ Thorsten seinem Mitarbeiterkreis letzte Instruktionen über das große Geländespiel, mit dem am Nachmittag ganz Steinborn in Beschlag genommen wird.

Glücklicherweise spielt das Wetter einigermaßen mit, so dass die sechs Gruppen, von einem „Fremdenführer“ betreut, die verschiedenen Stationen „abarbeiten“, bei denen sich alles um Wasser, Manna, das Goldene Kalb und die Zehn Gebote dreht. Schwierigkeit hierbei: räuberische Beduinen treiben unterwegs ihr Unwesen und kassieren Manna- und Wasserkärtchen als Lösegeld. Zusätzlich verlangen einige Räuber das Singen von Liedern.

Urkunden als Belohnung

Nach der Auswertung der Ergebnisse erhält jeder Teilnehmer eine Urkunde über die „lange ereignisreiche Wanderung, die ein glückliches Ende gefunden hat“. Ganz dezent wird im Kleingedruckten der Urkunde auf die wöchentlichen Gruppenstunden hingewiesen. Denn, so Sven Heidenmann und Mathias Hein, die beiden „Senioren“ der Gruppe, Ziel des Jungschartags sei nicht nur Spiel und Spaß und die Auseinandersetzung mit biblischen Themen, sondern auch Werbung für die Jugendarbeit. Neue Interessenten sollen so gewonnen werden. Die Konfession spiele dabei keine Rolle, so Sven, denn die Arbeit sei eine ökumenische Angelegenheit. Bleibt den Organisatoren Erfolg zu wünschen. Den Kindern hat's Spaß gemacht, als sie die Kirche mit Leben füllten.

03justag.jpg (19 KB) - Foto: Studenski

Eine abwechslungsreiche Mischung aus Bewegungsspielen
und ruhigen Fragerunden (unser Bild) gab's am Samstag
beim Jungschartag im Haus der Kirche in Steinborn.

FOTO: STUDENSKI

Die Rheinpfalz - Nr. 115, Montag, 19. Mai 2003


 

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