Protestantische Kirchengemeinde
Eisenberg/Pfalz


Kirchenkonzert 

Starke Stimmen

EISENBERG: Glory  Gospel Singers begeistern bei Kirchenkonzert

Fünf starke Stimmen und ein Keyboard, mehr brauchte es am Montagabend nicht, um die protestantische Kirche in Eisenberg vibrieren zu lassen. Die
„Glory  Gospel Singers" aus New York sangen sich in einer perfekten Mischung aus mitreißenden Rhythmen und intimem Liedgut in die Herzen der Zuhörer.

Der berühmte Funke sprang vom ersten Moment an über, denn die Fröhlichkeit und Ausdruckskraft der Sänger ließen keinen der rund 140 Zuschauer ruhig auf den Kirchenbänken sitzen. Dass dies auch keineswegs die Absicht der Künstler war, wurde im Laufe des rund zweistündigen Konzertes immer wieder deutlich. Von Anfang an bezogen sie das Publikum ein, die Lieder selbst zwangen förmlich zum Mitsingen, Klatschen und Tanzen. So erschien der Abend als eine gemeinsame Feier zu Ehren einer Musik, die einst von schwarzen Sklaven fernab ihrer Heimat und Familien als Ausdruck von Glaube, Hoffnung und Sehnsucht in die Welt hinausgetragen wurde.

Dass diese geistlichen Volkslieder nicht nur tief traurige Melodien aufweisen, zeigt sich am Repertoire der „Glory  Gospel Singers": Fröhliche und tragische Lieder stehen im ständigen Wechsel, moderne Songs und Klassiker reihen sich nahtlos aneinander. Mal werden die drei Sängerinnen und ihre beiden männlichen Kollegen von einem Keyboard begleitet, mal singen sie a capella, mal fünfstimmig, mal im Duett, und in den intimsten Momenten auch solistisch. Die ungeheure intonatorische Präzision sowie die interpretatorische Intensität und Musikalität sorgen in der Eisenberger protestantischen Kirche für Beifallsstürme und Gänsehaut.Ob „I will follow him", „Amazing grace", „Kumba yah my Lord" oder „Oh happy day" - einen spezifischen Höhepunkt des Programms zu benennen, ist schwierig, und doch: Am Vorabend der ersten Vereidigung eines farbigen amerikanischen Präsidenten geriet vor allem „We shall overcome" mit der symbolträchtigen Zeile „Black and white together" zu einem bewegenden Moment, der auch den Sängern sichtlich nahe ging.

09glgosi.jpg (88KB) - Foto: Schifferstein

Am Vorabend der Amtseinführung des
ersten farbigen Präsidenten der USA
gastierten die Gospel-Sänger in Eisenberg.
FOTO: SCHIFFERSTEIN

Überhaupt sei der neue Präsident derzeit das Thema Nummer eins der Gruppe, wie Tourneebegleiter Thomas Knobloch verriet. „Am Tag von Obamas Amtseinführung sind wir zwar in Belgien, werden nach dem Konzert aber sicherlich vor den Fernsehern kleben", sagte er schmunzelnd. Knobloch betreut die Amerikaner bei ihrem zweimonatigen Aufenthalts in Deutschland, während dessen rund 50 Konzerte auf dem Spielplan stehen - ein enormes Pensum.

Dennoch sei es eine große Auszeichnung, mit nach Europa zu dürfen, denn die New Yorker Leiterin des Chors, Phyliss McKoy Joubert, stellt für jede Tournee in Übersee ein eigenes Ensemble zusammen. Nur etwa zwei Mal pro Jahr tritt der gesamte Chor, der aus rund 70 Sängern besteht, gemeinsam in den USA auf. Angesichts der Leistung bereits des kleinen Ensembles kann man sich lebhaft vorstellen, welch eine Stimmung bei solch einem großen Konzert herrschen muss.

Mit „Halleluja" verließen die „Glory  Gospel Singers" in Eisenberg singend und tanzend die Bühne und verabschiedeten sich am Ausgang mit Handschlag von ihrem begeisterten Publikum. (suba)

DIE RHEINPFALZ - Unterhaardter Rundschau - Nr. 18, Donnerstag, 22. Januar 2009


New Yorker „Glory Gospel Singers" kommen

EISENBERG: Am Montag Konzert in protestantischer Kirche

Gospels und Spirituals präsentieren die „Glory Gospel Singers" aus New York am Montag, 19. Januar, um 20 Uhr in der protestantischen Kirche in Eisenberg.

„The Glory Gospel Singers" sind ein Teil der bis zu 70-köpfigen New Yorker „WWRL Community Chorale". Die Gruppe wird ebenso wie das Programm für jede Tournee von Leiterin Phyllis McKoy Joubert neu zusammengestellt. Seit mehr als zehn Jahren treten die „Glory Gospel Singers" in ganz Europa auf.

Spirituals sind als geistliche Volkslieder zu verstehen. Das wohl bekannteste Lied aus diesem Genre ist „Go down Moses". In der Regel sind diese Lieder rhythmisch stark betont, weil neben dem Gesang auch der Tanz eine wichtige Rolle spielt.

Die Anfänge der afroamerikanischen Musik sind unlösbar mit der Sklaverei verwoben. Als zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert Millionen Menschen von Afrika nach Amerika verschleppt wurden, bedeutete das für die schwarzen Sklaven den Verlust der Familie und des afrikanischen Sozialgefüges. Der Gesang war die einzige Möglichkeit, der Sehnsucht nach der verlorenen Heimat Ausdruck zu verleihen.

Kartenvorverkauf: Bürobedarf Scheifling, Buchhandlung Garamond, protestantisches Gemeindebüro. (red)

DIE RHEINPFALZ - Unterhaardter Rundschau - Nr. 14, Samstag, 17. Januar 2009


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