Protestantische Kirchengemeinde
Eisenberg/Pfalz

„Mit der Aufgabe wachsen“

INTERVIEW: Der 14-jährige Dominik Hambel über die Leitung des Kirchenchors

Eisenberg. Der junge Organist Dominik Hambel hat den Evangelischen Kirchenchor neu gegründet und erlebte eine erste erfolgreiche Chorprobe. Allerdings sucht der 14-Jährige weitere begeisterte Sänger und Sängerinnen aller Altersklassen, wie er unter anderem im Gespräch mit der RHEINPFALZ verriet.

Wie bist du auf die Idee gekommen, den Evangelischen Kirchenchor neu zu gründen?

Ursprünglich dachte ich an einen Projektchor zur Einweihung nach der für 2014/15 geplanten Renovierung der Kirchenorgel. Allerdings hat mich Jörg Krause, der für das Gemeindebüro zuständig ist, im vergangenen August gefragt, ob ich nicht Lust hätte, grundsätzlich einen Chor zu leiten. Da habe ich nicht lange überlegt und zugesagt.

Und wer kann alles mitmachen?

Es ist ein gemischter Chor für Männer und Frauen. Jeder, der singen möchte, ist willkommen. Bisher hat der Chor elf Mitglieder, unter ihnen vier Jugendliche. Über die Teilnahme von mehr jungen Sängerinnen und Sängern würde ich mich sehr freuen. 

Wie lief die erste Chorprobe?

Das Ergebnis der Chorprobe war vielversprechend, denn mit wenigen Sängern haben wir am Ende erfolgreich einen vierstimmigen Satz gesungen. Aber es haben sich auch alle richtig ins Zeug gelegt.

Welche Ziele hast du dir mit dem Chor gesetzt?

In erster Linie wünsche ich mir, dass alle Sänger und Sängerinnen Spaß am gemeinsamen Singen haben, damit eine gute Zusammenarbeit gelingt. Natürlich werden wir nach und nach die Gottesdienste begleiten, wie die kirchlichen Hochfeste Ostern, Trinitatis oder Weihnachten. Außerdem möchte ich gemeinsam mit dem Chor auch außerhalb der Kirche auftreten, um auch andere Sänger zum Mitmachen zu motivieren. Musikalisch will ich neue Wege gehen und neben traditionellen Kirchenliedern moderne, unter anderem auch Gospel, in unser Repertoire aufnehmen.

Hast du bereits Erfahrungen als Chorleiter?

Nein. Aber ich nehme seit eineinhalb Jahren Chorleitungsunterricht. Ich habe nicht nur dirigieren gelernt, sondern auch verschiedene Probetechniken und Übungen, wie zum Beispiel die verschiedenen Chorstimmen zueinander passen. Außerdem habe ich die Möglichkeit, unterschiedliche Seminare zu besuchen.

Also fühlst du dich mit 14 Jahren der Verantwortung gewachsen?

Ich denke, meine Erfahrungen als Organist helfen mir in vielerlei Hinsicht. Denn obwohl sich die Leitung eines Chors und die musikalische Chorbegleitung als Organist in vielen Punkten unterscheidet, haben sie eins gemeinsam: In beiden Positionen führt man an. Zusätzlich bekomme ich, wenn nötig, alle Unterstützung von Pfarrerin Luise Burmeister und Pfarrer Karl-Ludwig Hauth. Ich denke, dass ich mit der Aufgabe wachsen werde. (jnl)

INFO
Jeden zweiten und vierten Montag ab 19.30 bis 21.30 Uhr findet die Chorprobe im kleinen Saal des Evangelischen Gemeindehauses in Eisenberg statt.

DIE RHEINPFALZ - Unterhaardter Rundschau - Nr. 21, Samstag, 25. Januar 2014, Seite Nr. 15

Nils erklärt

Was ist ein Chorleiter?

Wenn mehrere Leute gemeinsam singen, muss sich das nicht unbedingt gut anhören. Vielleicht hast du das schon mal erlebt. Das Geburtstagsständchen für den Freund oder das Weihnachtslied unterm Christbaum können ganz schön schräg klingen. Damit das auf der Bühne oder in der Kirche nicht passiert, hat ein richtiger Chor meist einen Leiter. Er wird auch Dirigent genannt. Zu erkennen ist er daran, dass er mit dem Rücken zum Publikum steht und mit den Armen schwingt. Oft hält er dabei einen Taktstock oder Dirigentenstab in der Hand. Er sorgt für Ordnung, dafür, dass nicht alle durcheinander singen. So gibt er den Sängern in den verschiedenen Stimmlagen Zeichen für ihre Einsätze. Auch korrigiert er die Tonhöhe, das Tempo, die Lautstärke.

Beim Auftritt muss der Chorleiter aber meist nicht mehr viel korrigieren. Schließlich haben die Sänger vorher ja fleißig geübt. Die Hauptaufgabe des Dirigenten liegt in der Vorbereitung des Chors auf die Konzerte. Während der Proben werden die Lieder immer wieder geübt. Schwierige Passagen werden extra einstudiert.

Ein Chorleiter muss auch organisieren können. Zum Beispiel plant er Sängertage und die Termine der Auftritte. Zudem muss der Dirigent Probleme oder Konflikte innerhalb des Chors erkennen und lösen. Was ein Chorleiter können muss, lernen Musikstudenten an der Universität. Man kann das aber auch im Chorverband einer Kirche lernen. (red)

DIE RHEINPFALZ - Unterhaardter Rundschau - Nr. 21, Samstag, 25. Januar 2014, Seite Nr. 15