Jesus Christus spricht: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig
Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte
auszusenden.
< Lukas 10, Vers 2 >
Liebe Gemeinde,
jeder ist sich selbst der Nächste, das scheint das Leitwort unseres
Lebens zu sein. Zwar wird immer wieder zur Opferbereitschaft aufgerufen,
doch opferbereit soll immer nur der andere sein. Gemeinsames Teilen und
verantwortliches Denken werden zum Spielball ratloser Politiker, die sich
ausschließlich an den Bedürfnissen der Welt orientieren und dabei
die Christlichen Werte: für einander da zu sein und miteinander teilen,
die das Fundament unserer sozialen Sicherung bilden, vergessen. Sogenannte
Reformen verbreiten Angst. Verantwortungsbewußtsein und
Zusammengehörigkeitsgefühl bleiben auf der Strecke, das Fundament
bröckelt. Abhilfe kann nur ein neues Bewußtsein schaffen, das
etwas vom Zusammenwirken allen Lebens weiß. - Wir als Christen haben
dafür von Jesus, bei aller Toleranz für andere Anschauungen und
Lebensauffassungen, die beste Botschaft erhalten. Eine neue Jesus-Bewegung
ist notwendig, die Barmherzigkeit, Sanftmut, Feindesliebe, Gerechtigkeit
und Freiheit lebt und zum Bestandteil unserer Gesellschaft macht. Als Kirche
haben wir die einmalige Chance, in unseren Räumen die Forderung Jesu
mit Leben beispielhaft zu erfüllen. Es freut mich deshalb besonders,
daß in unserer Gemeinde die Aktion Brot für die Welt keinen
großen Einbruch erlitten hat und daß es uns möglich ist,
durch Ihre Spenden vielen Menschen Arbeit und Brot zu geben. Angesichts von
80 Millionen Menschen in Deutschland und 6 Milliarden in der Welt, die unter
dem blanken Egoismus leiden, war die Erntemöglichkeit noch nie so groß
wie heute. Das Einbringen der Ernte fordert mehr Erntehelfer, die innerhalb
und außerhalb unserer Gemeinde mithelfen, damit wir eine Gemeinschaft
darstellen, die die Ganzheitlichkeit allen Lebens durch Barmherzigkeit, Sanftmut,
Feindesliebe, Gerechtigkeit und Freiheit zum Ausdruck bringt, und so dem
Anspruch des Herrn gerecht wird.
Ihr
Pfarrer F. Schmidt