Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Arbeitskreis für Regionale Zusammenarbeit

Vom Papyrus zur Bibel - Bibelausstellung "Sylt" (1995)
Psychologische Exegese oder Ketzerei? - Dr. Martin Leiner (1996)
Wie kann Gott Leid und Katastrophen zulassen? - Prof. Klaus Berger (1997)
Jung und arbeitslos... - Gottesdienst zum Reformationsfest (1997)
So war's - mein Leben - Pfarrer Johannes Kuhn (1998)
Cordula Zeller liest Eva Zeller - "Die Lutherin" (1999)
Bibel-Bilder des tschechischen Malers Zavrel zu sehen (1999)
Karl-Ludwig Roth (Vorsitzender)

Vom Papyrus zur Bibel

Große Ausstellung über die Geschichte des "Buches der Bücher" in Eisenberg

EISENBERG (hsc). "Der Ansturm war fast nicht zu bewältigen - Über 1500 Schüler in einer Woche wurden als Besucher gezählt - Aufgrund großer Nachfrage mußte sie schon mehrmals verlängert werden. - Diese lebendige Art von Geschichtsunterricht hat Begeisterung gefunden". So lauteten bisher die Schlagzeilen zur Ausstellung zum "Buch der Bücher" mit dem Titel "Von der Keilschrift zur Computerbibel", die bereits in mehreren europäischen Städten gezeigt wurde und in Kürze auch in Eisenberg zu sehen sein wird.

Vom 23. August bis 7. September wird im Evangelischen Gemeindehaus eine Erlebnisausstellung zur Entstehung der Bibel und eine Dokumentation über die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer gezeigt. Die Erlebnisausstellung entstand auf Initiative des Sylter Bibel- und Qumranexperten Alexander Schiek zum Jahr mit der Bibel 1992. Mit der Unterstützung bedeutender Museen des Vatikans und der Israelischen Altertumsverwaltung ist diese einzigartige Darbietung zustande gekommen.

Geschichte zum Anfassen

Im August 1993 hatte die Ausstellung ihre internationale Premiere im italienischen Rimini, wo über 100.000 Besucher die Dokumentation über die Rollenfunde vom Toten Meer sahen. Die Ausstellung zeigt, welchen Weg der Überlieferung das "Buch der Bücher", die Bibel, nahm und in welche Sprachen es übersetzt wurde. Die Geschichte der Schrift steht zu Beginn der Ausstellung. Gezeigt wird die schrittweise Herstellung einer Papyrusrolle mit echtem ägyptischen Papyros, neben Keilschrifttafeln aus dem 2. Jahrtausend vor Christus ist der "Stein von Rosette" in verkleinerter Kopie ausgestellt.

Mit Hilfe dieses Steines gelang im letzten Jahrhundert die Entzifferung der Hieroglyphen. Zu sehen sind ebenfalls Faksimile (originalgetreue Nachdrucke) der Qumran-Rollen vom Toten Meer und Kopien der Tonkrüge, in denen die Rollen 1947 von einem Beduinen entdeckt worden waren. Zum Teil bisher unveröffentlichte Fotos zeigen die Arbeit der Wissenschaftler an den Fundstücken in Jerusalem und ein Modell von Qumran veranschaulicht dem Besucher die Siedlung am Toten Meer, die bei keiner Besichtigungstour durch Israel fehlt.

"Der Künstler in der Kutte" steht im Zentrum der nächsten Abteilung, in der die Arbeit der mittelalterlichen Mönche bei den Bibelabschriften bestaunt werden kann. Die Originale dieser Bücher sind so wertvoll, daß sie in den Schatzkammern der großen Museen der Welt und des Vatikans sicher gelagert sind. Aber auch die Faksimiledrucke, die vom Original fast nicht zu unterscheiden sind, vermitteln einen Eindruck von der Kunst und der Religiosität dieser oft als "dunkles Mittelalter" bezeichneten Epoche.

Zu sehen sind etwa Seiten aus der sogenannten Keltenbibel, dem Evangeliar Heinrichs des Löwen, der Wenzelsbibel, dem Stuttgarter Landgrafenpsalter und der Gutenbergbibel. Den kostbaren Handschriften des Vatikans ist eine eigene Abteilung gewidmet. Höhepunkte bilden Original-Bibelseiten aus den letzten acht Jahrhunderten: unter anderem eine Originalseite aus einer Vulgatahandschrift des 12. Jahrhunderts und Seiten aus den ersten gedruckten deutschen Bibeln noch vor Luther. Kaum bekannt ist, daß es bereits vor Luthers Bibelübersetzung 18 deutsche Bibeldrucke gab. Das Faksimile des Goldenen Evangelienbuches von Echternach aus dem Jahr 1030 ist wie das Original in 23 1/2 Karat Echtgold geschrieben.

Das besondere der Ausstellung ist, daß nicht nur wertvolle Stücke hinter Glas gezeigt werden, sondern, daß dem Besucher auch die Möglichkeit geboten wird, selbst Aktivitäten zu entwickeln. An unzerreißbaren Minibibeln aus sibirischen Gefangenenlagern darf der Besucher einen Reißtest machen. Das kleinste Buch der Welt, das auf einem Fingernagel Platz hat, oder die ganze Bibel auf einem Dia sind weitere Stationen. Wer sein Bibelwissen testen will, kann die dafür aufgestellten Computer benutzen.

Ein ganz besonderer Renner wird sicherlich der Originalnachbau einer Gutenbergpresse darstellen, an der man sich selbst ein Kunstblatt drucken kann. Die letzte Abteilung der Ausstellung unter dem Motto "Die Bibel im Judentum" will auch ein Beitrag zur Völkerverständigung sein. Darin wird beispielsweise vermittelt, wie ein frommer Jude lebt und was ein Gebetsriemen ist. Ausgestellt werden ein Original-Thoramantel, hebräische Bibelausgaben, jüdische Kultgegenstände und Original-Schreibgeräte aus einer Jerusalemer Thoraschule.

Auch Vorträge

Während der Ausstellung sind vier Vortragsabende geplant. Die Themen und Termine werden noch bekanntgegeben. Die Ausstellung ist vom 24. August bis 7. September 1995 täglich von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Führungen täglich um 19 Uhr, an Wochenenden 11 bis 19 Uhr; jeweils um 15, 17 und 19 Uhr finden Führungen statt. Der Eintritt ist frei. Gruppen sollen sich beim Protestantischen Pfarramt 2 (Tel. 06351/8419) oder beim Pfarrbüro (06351/7213) anmelden. Sonderführungen für Gruppen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

DIE RHEINPFALZ, Donnerstag, 27. Juli 1995


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"Psychologische Exegese oder Ketzerei?"

Vortrag von Dr. Martin Leiner,
wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Mainz.

Montag, 30.09.1996, Kleiner Saal im Evangelischen Gemeindehaus Eisenberg.


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Auf die Frage nach dem Bösen in der Welt gibt Berger keine Antwort

Heidelberger Professor spricht in Eisenberg über sein neues Buch

"Warum läßt Gott Leid und Katastrophen zu?" Diese Frage hat das Christentum seit seinen Anfängen begleitet: Tausende von Seiten sind mit Antworten gefüllt worden. Jetzt hat auch der Heidelberger Theologieprofessor Klaus Berger ein Buch zu diesem Thema geschrieben ("Wie kann Gott Leid und Katastrophen zulassen", Quell-Verlag Stuttgart). Bei einem Vortrag in Eisenberg erläuterte er seine Sicht der Dinge.

Auf die Frage, wann und warum das Böse in die Welt kam, gibt es für Berger keine Antwort. Deshalb sei es auch müßig, diese Frage zu stellen. Oft werde sie als Ablenkungsmanöver benutzt, um die wirklichen Herausforderungen nicht in Angriff zu nehmen, etwa wie der Mensch sein Leben führt und damit das Böse überwinden kann. Für Berger ist Gott weder ein Tyrann, der die Menschen durch Leid auf den rechten Pfad führen will, noch ist er ein Spieler, der willkürlich Katastrophen in die Welt streut.

"Gott will das Leid nicht, und er will den Tod überwinden", lautet die Grundthese des Professors. Doch das Böse stehe außerhalb des Machtbereichs Gottes. Nach Ansicht von Berger ist die Welt nicht aus dem Nichts geschaffen worden - nicht Gott habe Gut und Böse geschaffen. Die Bibel berichte vielmehr davon, daß Gott in ein lebensfeindliches "Tohuwabohu" Ordnung gebracht und damit Leben ermöglicht hat.

Der Theologieprofessor verglich die Schöpfung mit einer Insel, die von unkontrollierbaren Wassermassen bedroht ist. Es liege an den Menschen, die göttliche Ordnung zu festigen und den Einbruch des Chaos zu verhindern. "Gott kann keine Wunder wirken, wenn die Menschen es nicht wollen." Das Böse bleibe in der Welt, solange Menschen Böses anstrebten oder zu schnell Erfolge zu erringen suchten. Berger verwies in diesem Zusammenhang auf das Bild von Adam und Eva. Diese wollten auch nicht Wissen erlernen und Lebenserfahrung sammeln, sondern sich die Erkenntnis mit einem Apfel einverleiben.

Voraussetzung für den Umgang mit Leid ist für Berger die Erkenntnis, daß es etwas Schlimmeres gibt als alle Katastrophen und den Tod - nämlich seine Seele zu verlieren: "Viele Menschen leiden darunter, mit sich uneins zu sein." Dagegen gebe es Kranke und vom Tod Gezeichnete, die eine große Freude und Zuversicht ausstrahlten. Der Glaube könne allen Menschen helfen, "angesichts des Todes stabil zu werden". Als Mittel auf diesem Weg nannte Berger das Gebet. SeW

Ev. Kirchenbote 09/97 02.03.1997


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Jung und arbeitslos...

Der Gottesdienst zum Reformationsfest am Mittwochabend in der Gemeindefesthalle in Hettenleidelheim stand unter dem Motto "An den Rändern des Lebens, jung, dynamisch, arbeitslos...". Bereits seit einigen Jahren feiern die protestantischen Gemeinden von Altleiningen-Höningen, Bockenheim-Kindenheim, Carlsberg-Hertlingshausen, Ebertsheim-Quirnheim, Eisenberg-Steinborn-Stauf, Ramsen und Wattenheim-Hettenleidelheim-Tiefenthal das Reformationsfest gemeinsam und behandelten in diesem Jahr das Problem der Arbeitslosigkeit. Michael Morsch, Anja Koch, Tamara Schumann und Nadine Waidner aus Ramsen hatten zur Schriftlesung aus dem Matthäusevangelium Kapitel 20 ein Spiel ausgearbeitet, die Liturgie des Gottesdienstes hatten die Pfarrer Wolfgang Pessenlehner, Detlev Hiller sowie Lektor Volker Trotzkowski. Der Posaunenchor aus Eisenberg unter Kurt Sohn und der Ebertsheimer Kirchenchor unter Leitung von Christine Schneider-Joseph musizierten. Die Kollekte geht an eine Arbeitsloseninitiative in Kaiserslautern. (ink)

DIE RHEINPFALZ


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Wie ein Artist in der Zirkuskuppel

EISENBERG: Fernsehpfarrer Johannes Kuhn zu Gast im Gemeindehaus

"Wenn man über 70 ist, wird man verabschiedet und verabschiedet sich auch selbst. Dies muß man jedoch lernen", so faßt Johannes Kuhn seine Erfahrungen im Ruhestand zusammen. Zum zweiten Mal war der aus Rundfunk und Fernsehen bekannte evangelische Pfarrer zu einer Lesung aus seinen Büchern zu Gast in Eisenberg.

Eingeladen hatte der Arbeitskreis für regionale Zusammenarbeit der Kirchengemeinden im Leiningerland, dessen Vorsitzender Karl-Ludwig Roth rund 90 Zuhörer im Evangelischen Gemeindehaus begrüßen konnte. Johannes Kuhn stellte dabei sein jüngstes Buch "So war's - mein Leben" vor, indem er zwischen dem Lesen einzelner Passagen und der freien Erzählung variierte.

Ob die für sein Leben wichtigen Ereignisse und Erlebnisse tragisch verliefen oder Anlaß zum Schmunzeln gaben - es gelingt Kuhn durch seine einfühlsame Erzählweise, seine Zuhörer zu packen. Wenn er von seiner Kindheit in der väterlichen Bäckerei berichtet und dabei besonders die Bedeutung seiner Mutter hervorhebt, die religiös geprägt war und Vertrauen ins Leben hatte, kommen auch anekdotische Anklänge zutage. Sei es, daß die Mutter nicht oft Sonntag morgens in die Kirche ging, weil die hausgemachten "grünen Klöße zum Sonntagsbraten" eine besonders intensive Vorbereitung in Anspruch nahmen. Oder das pragmatische Handeln, als die Mutter nach dem Krieg zwei russische Soldaten, die nach einem gemeinsamen Essen in der Küche eingeschlafen waren, durch Vorstellen der Uhr um drei Stunden wieder zu ihrer Kommandantura zurückbeförderte.

Kuhn streift seine Zeit im Jungvolk und bei der Flieger-HJ. Die freiwillige Meldung bringt ihn als Stuka-Flieger nach Frankreich. Die Erfahrungen im Krieg und in der Nachkriegszeit haben ihn veranlaßt, nach dem "Wozu" und dem "Sinn der entsetzlichen Erfahrungen zu fragen, was seinen Entschluß, Pfarrer zu werden, mit ausgelöst hat. Geprägt hat ihn die Begegnung mit dem Schweizer Theologen Karl Barth, der sich als Professor auch intensiv um seine Studenten gekümmert hat.

Bei all seinen Erzählungen merkt man Kuhns fast 30jährige Erfahrung als Rundfunkpfarrer heim Süddeutschen Rundfunk und seine Tätigkeitals Nachfolger von Pfarrer Sommerauer im ZDF mit der Sendereihe "Pfarrer Johannes Kuhn antwortet". Dabei ist er stets seiner Berufung treu geblieben und hat sich für die Aufbereitung des Evangeliums für die einzelnen Menschen eingesetzt. Unter die Haut ging den Zuhörern seine fünfminütige Rundfunkandacht am frühen Morgen nach der Schleyer-Entführung im September 1977.

Seinen Ruhestand und das Problem des "Loslassen-Lernens" vergleicht Kuhn mit dem Trapezartisten in der Zirkuskuppel, der im vollen Schwung zunächst vor dem Loslassen Angst hat, zu Boden zu fallen, dann aber doch Vertrauen gewinnt, mit Schwung auf das entgegenkommende Trapez zu wechseln.

Empfehlenswert ist das Buch für den, der mehr über das Leben des Pfarrers und aufmerksamen Zeitzeugen wissen möchte. Zahlreiche Zuhörer nutzten nach dem Vortrag den Büchertisch der Buchhandlung Demian und ließen sich anschließend die Bücher vom Autor signieren. (hsc)

DIE RHEINPFALZ, Freitag, 20.02.1998


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Cordula Zeller liest Eva Zeller

Der Arbeitskreis für Regionale Zusammenarbeit der Protestantischen Kirchengemeinden im Dekanat Grünstadt lädt herzlich ein zu einem Vortrag mit Frau Eva Zeller über Katharina von Bora, "Die Lutherin - Spurensuche nach Katharina von Bora", am Donnerstag, den 23. September, um 20.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Großer Saal. Der Eintritt ist frei.


Laden zur individuellen Betrachtung ein

EISENBERG: Bibel-Bilder des tschechischen Malers Zavrel zu sehen

Im Evangelischen Gemeindehaus wird am heutigen Mittwoch, 19.30 Uhr, eine Ausstellung mit Bildern aus der ökumenischen Familienbibel "Mit Gott unterwegs - Die Bibel für Kinder und Erwachsene" eröffnet.

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Illustration aus:
Mit Gott unterwegs - Die Bibel für Kinder und Erwachsene
Regine Schindler / Stepan Zavrel - ©1996 by bohem press, Zürich

Die Ausstellung ist bis Freitag, 1. Oktober, zu sehen. Der Protestantischen Kirchengemeinde Eisenberg und dem Arbeitskreis für regionale Zusammenarbeit ist es gelungen, diese Wanderausstellung mit 40 Originalbildern des tschechischen Malers Stepan Zavrel nach Eisenberg zu holen. Zavrel, der hat im Laufe seiner künstlerischen Tätigkeit schon zahlreiche Kinderbücher - darunter mehrere "Kinderbuchklassiker" - mit religiöser Thematik illustriert. Die von ihm geschaffenen Bilder illustrieren nicht nur die biblischen Geschichten, sondern setzen eigene Akzente und laden zur individuellen Betrachtung ein. Am Ende der Ausstellung wird am 1. Oktober Wilfried Mengs ein Konzert geben. (hsc)

INFO:

Die Ausstellung ist täglich (außer 25. und 29. September) von 17 Uhr bis 19 Uhr und am Wochenende von 11 Uhr bis 12.30 Uhr geöffnet. Täglich finden um 18.3o Uhr Lesungen aus der ökumenischen Familienbibel statt. Der Eintritt ist frei.

Die Rheinpfalz - Nr. 220 - Mittwoch, 22. September 1999


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Historische Genauigkeit und Ausdruckskraft der Bildsprache

EISENBERG: 40 Bilder des tschechischen Künstlers Stepan Zavrel im evangelischen Gemeindehaus zu sehen

"Mit Gott unterwegs - Die Bibel für Kinder und Erwachsene" - unter diesem Motto eröffnete Pfarrer Karl-Ludwig Hauth im Foyer des Evangelischen Gemeindehauses eine Ausstellung mit 40 Originalbildern des tschechischen Malers Stepan Zavrel, die in der gleichnamigen ökumenischen Familienbibel enthalten sind.

Ob "Im Paradies", wo im Vordergrund eine überdimensionierte Schlange als Verkörperung des Bösen und der Versuchung, den eingeschüchterten Adam mit seiner Eva in den Hintergrund drängt, oder beim Bild "Josef in der Zisterne", aus dem Verzweiflung ebenso wie lebendige Atmosphäre sprechen - dem Künstler ist es gelungen, seine Interpretation der biblischen Geschichte so in Bildern festzuhalten, dass sie dem Betrachter etwas mitteilen.

"Bilder helfen, Texte zu verstehen"

Solche Ausstellungen seien eine Möglichkeit, so Hauth, Wege zu finden, um auf die Menschen mit der biblischen Botschaft zuzugehen. Bilder könnten dabei eine Hilfe sein, die Texte neu zu verstehen. Hauth verwies auch auf das traditionelle protestantische Gut, die Orientierung auf die Bibel zu pflegen und aufrecht zu erhalten. In seiner Einführung zu den ausgestellten Bildern ging Hauth auf die verschiedenen Versuche im Laufe der Geschichte ein, insbesondere den einfachen Menschen, die weder lesen noch schreiben konnten, die Heilige Schrift nahe zu bringen. Dabei hätten Bilder zu allen Zeiten eine wesentliche Rolle gespielt, ob als Bildfolgen in Büchern oder als Malereien in den Kirchen. Heute finde man die Fortsetzung dieser Glaubensvermittlung besonders in Bibeln für Kinder mit ihren Erzählbildern.

"Ereignisse erzählen und deuten"

Die Bilder erreichten aber nur dann ihren Zweck, wenn sie nicht nur abbilden, sondern gleichzeitig auch das dazugehörende Ereignis erzählen und deuten. Eng seien dabei religiöse mit ästhetischen Gefühlen verbunden. Dies sei dem ausgestellten Maler Stepan Zavel mit der Balance zwischen historischer Genauigkeit und der Ausdruckskraft der Bildsprache hervorragend gelungen, meinte Hauth.

Der Betrachter wird mit Hilfe eines faszinierenden Farbspiels in die orientalische Welt Jesu versetzt und hat so die Möglichkeit, mit den dargestellten Figuren in Kommunikatíon zu treten und sich sogar mit ihnen zu identifizieren.

Die Texte in der illustrierten Familienbibel sind von der bekannten Religionspädagogin Regine Schindler nacherzählt, so dass zwei herausragende Buchkünstler ein Werk geschaffen haben, das eine elementare Sprache spricht und in kräftigen warmen Farben einzelne Momente der biblischen Erzählung hervorhebt. Zusätzlich zu den Originalbildern liegt eine Auswahl von Bilderbibeln zur Ansicht bereit. (hsc)

Öffnungszeiten:

Die Ausstellung im Foyer des Evangelischen Gemeindehauses ist noch bis zum 1. Oktober täglich (außer Mittwoch, 29. September) von 17 bis 19 Uhr und am Wochenende auch von 11 bis 12.30 Uhr geöffnet.
Täglich finden um 18.30 Uhr Lesungen aus der ökumenischen Familienbibel statt.
Bei einem Bibelquiz winkt eine wertvolle Familienbibel als Hauptpreis. Der Eintritt ist frei.

Die Rheinpfalz - Nr. 224 - Montag, 27. September 1999