Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Zum 100. Geburtstag der Prot. Kirche in Eisenberg im Jahr 2000

Gedenktafel

für die in der protestantischen (früher lutherischen)
Kirchengemeinde Eisenberg tätig gewesenen Pfarrer und Vikare

vor 1594 Herr Arnold
um 1596 - 1613 Karl Ludwig Künzel
1613 - - . -
- 1664 Pfarrer Philipp Koch
1664 - 1674 Pfarrer Johann Melchior Molitor
1674 - 1697 Pfarrer Johann Bernhard Heintzius
1698 - 1740 Pfarrer Philipp Daniel Schäfer
1740 - 1783 Pfarrer Georg Ludwig Schäfer
1779 - 1783 Pfarrer Johann Georg Schäfer
1783 - 1827 Pfarrer Johann Valentin Machwirt
1828 - 1850 Pfarrer Johann Nikolaus Zöller
1851 - 1854 Pfarrverweser Karl Ludwig Brünings
1854 - 1855 Pfarrer Karl Theodor Remy
1855 - 1879 Pfarrer Karl Ludwig Rinck
1880 - 1886 Pfarrer Johann Jakob Uhrig
1887 - 1904 Pfarrer Jakob Friedrich Mentzel
1904 - 1924 Pfarrer Otto Friedrich Stepp
1925 - 1932 Pfarrer Wilhelm Heinrich Hérancourt
1933 - 1951 Pfarrer Walter Krebs
1952 - 1969 Pfarrer Wilhelm Bechberger (19.02.1952 - 01.01.1975)
Vikar Heinz Wirtgen (1957 - 1960)
1969 - 1976 Pfarrer Wolfgang Buchholz
1976 - 1989 Pfarrer Dieter Schupp
seit 1990 Pfarrer Friedrich Schmidt

Ab 1968 eine 2. Pfarrstelle für Eisenberg (Steinborn)

1969 - 1974 Pfarrer Wilhelm Bechberger
1979 - 1990 Pfarrer Friedrich Schmidt
seit 1990 Pfarrer Karl-Ludwig Hauth


U M F R A G E

Mit der Albe mehr Frische in die Kirche bringen?

EISENBERG: Die Pfarrer in der Region können sich vorstellen, eine helle Amtstracht statt dem schwarzen Talar zu tragen

Ab 1. Mai dürfen die protestantischen Pfarrer in der Pfalz in den Gottesdiensten auch helle Gewänder tragen, so die Kirchenregierung in ihrem jüngsten Beschluss. Allerdings liegt die letzte Entscheidung bei den örtlichen Presbyterien über die Einführung der weißen Albe mit Stola in den jeweiligen Farben weiß, violett, rot und grün des Kirchenjahres. Die von der RHEINPFALZ befragten drei protestantischen Pfarrer und eine Pfarrerin im oberen Eistal haben prinzipiell nichts gegen eine geänderte Kleiderordnung.

Der im pfälzischen Raum übliche schwarze Talar mit weißem Beffchen geht auf eine Anordnung des bayerischen Königs aus dem Jahre 1843 zurück.
Obwohl die lutherischen Geistlichen in den skandinavischen Ländern und den USA weiße Tracht tragen, müsste für Pfarrer Friedrich Schmidt vom Eisenberger Pfarramt I vor einer Einführung in der Pfalz, eine grundsätzliche Diskussion innerhalb des Pfarrerkollegiums über das Amtsverständnis erfolgen. Für ihn ist die Tatsache, dass vielleicht eine Mehrheit den schwarzen Talar aus einer Modeerscheinung heraus an den Nagel hängen möchte, allein kein Grund für das Tragen einer Albe. Denn dieses weiße Gewand, wie es auch katholische Geistliche tragen, hat für ihn in erster Linie Anklänge an das katholische Verständnis vom Priestertum.
Im Protestantismus sei der Pfarrer jedoch kein Liturg, sondern Vorsteher der christlichen Gemeinde. Schmidt betonte, er sei durchaus für die Ökumene, aber "die Sache muss auch diskutiert werden". Protestanten und Katholiken werden sich nach seiner Ansicht nicht näher kommen, wenn zwar sichtbare Unterschiede - wie bei der Amtstracht - wegfielen, die eigentlichen trennenden Elemente aber dadurch "überspielt" würden. "Am Ende einer tiefgehenden Abwägung kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass ich die weiße Albe tragen werde", so Schmidt.

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Der in der Pfalz übliche
schwarze Talar - so wie ihn
Pfarrer Schmidt auf dem
Bild trägt - geht auf eine
Anordnung aus dem Jahre
1843 zurück.

FOTO: STUDENSKI

Mehr Freiheit bei Wahl gewünscht

Sein Kollege im Steinborner Pfarramt II, Karl-Ludwig Hauth, findet die Idee "ganz gut", hätte aber gern mehr Freiheit bei der Auswahl der Gewänder. Er fände es schade, durch einen Beschluss endgültig festzulegen, ob Weiß oder Schwarz getragen werde. Vielmehr könne er sich vorstellen, bei "freudigen Anlässen" wie bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spontan zu entscheiden, weiße Amtstracht zu tragen.
"Ich habe keine Bedenken, dass die Albe mit dem katholischen Priestergewand in Verbindung gebracht wird, denn auf der ganzen Welt werden von evangelischen Pfarrern weiße Gewänder getragen." Ähnlich wie Hauth sieht auch Pfarrerin Uta Meckler, Kerzenheim, den Umgang mit der Amtskleidung. Für freudige Festtage und Familiengottesdienste könnte sie sich durchaus etwas mehr Farbe in der Bekleidung vorstellen und den schwarzen Talar für Beerdigungen und ähnliche Anlässe verwenden. "Das hat nach außen hin zunächst eine ungewohnte Wirkung, andererseits wird der Gemeinde mit den verschiedenen liturgischen Farben aber auch wieder der Ablauf des Kirchenjahres ins Bewusstsein gebracht." Sie habe über einen konkreten Zeitpunkt zwar noch nicht nachgedacht, stehe aber einer möglichen Änderung aufgeschlossen gegenüber, so Meckler.

"Albe nicht vorschnell einführen"

Für den Ramser Pfarrer Winfrid Höbelt wird die "lange gewachsene und wichtige Tradition" des Talars nicht so schnell und ohne weiteres verändert. "Die Einführung darf auf keinen Fall vorschnell und schon gar nicht gegen den Willen der Gemeinde durchgesetzt werden", meint Höbelt, denn insbesondere ältere Gemeindeglieder würden vielleicht lieber bleibende Werte sehen. Innerhalb der Kirche gehe der Trend wieder hin zu mehr Feierlichkeit, auch im evangelischen Gottesdienst.
In der reformierten Tradition der Pfalz müssten aber bestimmte Symbole wieder neu entdeckt werden. Eine dadurch angeregte ökumenische Tendenz und den behutsamen Dialog miteinander sieht er als erfreuliche Auswirkung der Diskussion. (hsc)

Die Rheinpfalz - Nr. 72 - Samstag, 25. März 2000


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