Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Nacht der Lieder

Gospels, Jodeleinlagen und freche Sprüche

Joy Fleming und Clemens Bittlinger mit der „Nacht der Lieder“
vor vollem Haus in Eisenberg - Stehende Ovationen

Von unserer Mitarbeiterin Anja Benndorf

Stehende Ovationen erntete die Blues- und Soulsängerin Joy Fleming für ihren stimmgewaltigen Auftritt bei der „Nacht der Lieder“ am Mittwoch in der voll besetzten protestantischen Kirche Eisenberg. Gemeinsam mit Wanderprediger und Liedermacher Clemens Bittlinger und Band, dem Oldiechor der Musikschule Leiningerland und dem Gospelchor Dannstadt-Assenheim unter der Leitung von Volker Gütermann gestaltete sie einen musikalischen Abend, der den etwa 800 Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

„Wir treten heute zum vierten Mal mit Clemens auf, aber das erste Mal mit Joy“, erklärte Gütermann im RHEINPFALZ-Gespräch zu Beginn des gut zweieinhalb Stunden dauernden Konzertes, das die beiden Chöre mit christlichen Liedern eröffneten. Darunter befanden sich Klassiker wie „What A Wonderful World“. Der Dirigent, der auch den vor einem Jahr gegründeten Gospelchor Neuhofen leitet, begleitete die etwa 80 Sängerinnen und Sänger aus Grünstadt und Dannstadt-Assenheim auf dem Keyboard. Dabei machte der Chorleiter, der nach einer privaten Gesangsausbildung seit elf Jahren als Tenor und Schauspieler an der Musikbühne Mannheim arbeitet, kleine Späße, wie man es von ihm gewohnt ist. Auch die anderen Interpreten und der Moderator Andreas Malessa lockerten den Abend, an dem viele ernste Texte nachdenklich stimmten, immer wieder durch lustige Sprüche und Anekdoten auf.

Clemens Bittlinger, der zusammen mit dem Keyboarder David Plüss in den vergangenen 20 Jahren über 2000 Konzerte gegeben hat, fasste seine Erlebnisse in dem Buch „Shampoo, Sekt und Seelenheil“ zusammen. „Ich habe eine besondere Vorliebe für Duschvorhänge“, erzählte der gebürtige Mannheimer, „alte, kalte Vorhänge, wo Schimmel und Kalk um die Wette nach oben wandern und die einem beim Duschen immer prompt an der Backe kleben.“ Mit ebenso viel (hintergründigem) Witz behandeln auch seine Lieder zeitkritische Themen. So heißt es in dem rockigen Stück „Hauptsache mobil“, in dem es um Handys geht, unter anderem: „Ich gehe durch die Straßen und habe was am Ohr. Ich lege jetzt auf, denn ich treffe dich gerade.“ Begleitet wurde der Geistliche ohne Pfarrei, der ab und zu zur Akustik-Gitarre griff, von erstklassigen Musikern wie David Plüss, Schlagzeuger Helmut Kandert und Luca Genta (Bass und Cello). Sein Gitarrist Klaus Büttner überzeugte dabei durch gefühlvolle Soli.

Mit ihrer hochkarätigen Band aus französischen Musikern nachtld.jpg (8 KB)
trat „Bluesröhre“ Joy Fleming im Altarraum auf. Die 1944 in Rockenhausen als Erna Strube geborene Sängerin zeigte mit Jodeleinlagen und Stücken verschiedenster Musikrichtungen die ganze Bandbreite ihrer voluminösen Stimme. Schnell hatte sie durch ihre freche Art und die Einbeziehung des Publikums für eine gute Stimmung gesorgt. Nach dem eingedeutschten „You Give Me Fever“ verlangten die Zuschauer heftig nach einer Zugabe, die sie in Form des neu arrangierten Weihnachtsliedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“ auch zu hören bekamen. Zum Abschluss sangen und spielten alle Interpreten gemeinsam religiöse Lieder und Joy Fleming verabschiedete sich mit
„Papa, Can You Hear Me?“

Ein hochkarätiges Konzert unter anderen mit Joy Fleming erlebten rund 800 Besucher der protestantischen Kirche Eisenberg am Mittwoch in der „Nacht der Lieder“.
FOTO: BENNDORF

Die Rheinpfalz - Nr. 284, Freitag, 7. Dezember 2001


 

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