Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Pfarrer

bechbrgv.jpg (6 KB) - Foto: StudenskiZUM TOD VON PFARRER WILLI BECHBERGER

Seine Wünsche gingen in Erfüllung

EISENBERG: Am Samstag im Alter von 95 Jahren in Oldenburg verstorben

Ein halbes Jahr nach seinem 95. Geburtstag, zu dem ihm eine Delegation der protestantischen Kirchengemeinde Glückwünsche überbracht hatte, starb in der Nacht zum Samstag der frühere Pfarrer Willi Bechberger an seinem Altersruhesitz bei Oldenburg.

Der Verstorbene war von 1952 bis 1974 Seelsorger der Eisenberger Protestanten. 1909 in Alsenborn geboren, absolvierte er das altsprachliche Gymnasium in Kaiserslautern und musste während des passiven Widerstandes 1923 für kurze Zeit an ein Augsburger Gymnasium wechseln. 1938 fiel Bechberger wegen „Kanzelmissbrauchs“ in Ungnade und ein Sondergericht suspendierte ihn vom Kirchendienst. Im Zuge einer Amnestie wurde das Urteil später wieder aufgehoben. 1952 übernahm er die Eisenberger Gemeinde. Damals, bei seiner Ankunft, „ging noch der Pflug über den jetzigen Marktplatz“, so Bechberger in seiner Abschiedspredigt 1974.

Während seiner 23-jährigen Tätigkeit vor Ort wuchs die protestantische Kirchengemeinde von 3300 auf 5400 Seelen und Eisenberg entwickelte sich zur Stadt.

Zu den Verdiensten Bechbergers zählt unter anderem die Gründung des SOS-Kinderdorfs „Pfalz“, dessen Außenstelle er ab 1958 leitete. Nach der Grundsteinlegung 1959 konnten 1961 die ersten drei Häuser bezogen werden. 1969 übernahm Bechberger die neu errichtete Pfarrstelle II in Steinborn. Dort rief er einen ökumenischen Frauenkreis ins Leben und war bei der Errichtung des Kindergartens eine der treibenden Kräfte.

Ein Großteil der Wünsche, die Bechberger in seiner Abschiedspredigt 1974 aussprach, sind in Erfüllung gegangen: Die ökumenische Sozialstation betreut seit Jahren Kranke und Hilfsbedürftige, die musikalische Arbeit wird durch Posaunen-, Kinder- und Frauenchor weitergeführt, in Steinborn ist mit dem „Haus der Kirche“ ein Gemeindehaus entstanden, das von beiden Konfessionen genutzt wird, und die Orgel der protestantischen Kirche erstrahlt in neuem Klang. (hsc/Foto: ps)

Die Rheinpfalz - Nr. 61, Montag, 14. März 2005


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