Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Zweckverband - Ev. Gemeindehaus - Einweihung 

„Sinnvolle Investition in den Kulturstandort“

EISENBERG: Evangelisches Gemeindehaus nach einjähriger Umbauzeit
nun „offiziell“ eingeweiht - 767.000 Euro verbaut

Nach einjähriger Bauzeit wurde am Samstag das renovierte und sanierte Evangelische Gemeindehaus mit einem Festakt eingeweiht. Freude über die sichtbar gelungene Maßnahme vor und hinter den Kulissen der „guten Stube“ der Stadt und Dankbarkeit gegenüber den zahlreichen Spendern und Unterstützern durchzogen alle Redebeiträge.

Nach der religiösen Weiheformel durch Pfarrer Friedrich Schmidt vor dem in letzter Minute fertig gestellten Fahrstuhl traten Landrat Winfried Werner, Stadtbürgermeister Adolf Kauth und Pfarrer Schmidt in Begleitung von Magda Kackert als Vertreterin der Fahrstuhl-Initiatoren die erste offizielle Fahrt in den großen Saal an. Dort fand der eigentliche Festakt statt.

Eisenberg brauche eine Begegnungsstätte, wo Gemeinschaft gepflegt werde, betonte Landrat Werner. Er bezeichnete die Kosten der Sanierung in Höhe von 767.000 Euro „als sinnvolle Investition in den Kulturstandort Eisenberg mit seinen Angeboten für die Region“. Möglich geworden sei die Renovierung allerdings nur, nachdem sich das Land mit einem Zuschuss von 367.000 Euro beteiligt habe.

Für den Donnersbergkreis, der neben Stadt und Protestantischer Kirchengemeinde dem 1967 gegründeten „Zweckverband zur Förderung der Kulturarbeit im Einzugsgebiet der Stadt Eisenberg“ angehört, sei die finanzielle Beteiligung in Höhe von 200.000 Euro „sehr schwierig“ gewesen, da die Kulturarbeit in die Zuständigkeit der Ortsgemeinden falle. Trotzdem habe der gemeinsame Wille einen gemeinsamen Weg gefunden, dessen Ergebnis sich sehen lassen könne.

Den Rest der Kosten teilen sich Stadt und Kirchengemeinde mit je 100.000 Euro. Der Kreis werde seine Beteiligung im Zweckverband zwar reduzieren, von einem Ausstieg aus der Zusammenarbeit könne aber keine Rede sein, betonte der Landrat. Künftig trage die Stadt den Großteil der Kosten am Gemeindehaus und habe demzufolge auch „das Sagen“ im Zweckverband, bekräftigte Werner, der auch darauf hinwies, dass ein Auftragsvolumen von 570.000 Euro an Betriebe in der Region geflossen sei. Dadurch seien Arbeitsplätze gesichert worden.

eghsik06.jpg (56 KB) - Foto: Studenski

Gut besucht waren die Einweihungsfeierlichkeiten, mit denen das Evangelische Gemeindehaus nach dem Umbau offiziell wieder in Betrieb genommen wurde.
FOTO: STUDENSKI

Werner bedauerte, dass der Hauptinitiator für den Einbau des Fahrstuhls, Gustav Eichling, wegen Krankheit fehlte. Es sei für Eichling ein Herzensanliegen gewesen, durch Spenden den barrierefreien Zugang zum Gemeindehaus für Behinderte und ältere Menschen zu ermöglichen. Rund 150 Spender haben insgesamt 40.000 Euro zur Verfügung gestellt, wobei bedeutende Anteile von Gustav Eichling und dem ebenfalls am Samstag verhinderten Manfred Joos kamen, die beispielsweise anlässlich ihrer Geburtstage zu Spenden statt Geschenken aufgerufen hatten.

Das Geld sei nach einem „langen, steinigen und doch lohnenswerten Weg“ im „Herzstück unserer Stadt“ gut angelegt, dankte Stadtbürgermeister Adolf Kauth den Spendern. Das funktionsbereite Gemeindehaus sei „wichtiger Garant für das kulturelle Leben der Stadt“. Die Räume sollten zum Segen aller genutzt werden, sagte Pfarrer Schmidt, damit nach zähem Ringen und auch Meinungsverschiedenheiten jeder sagen kann: „Es ist unser Haus.“

Als Aufwertung für das Stadtzentrum bezeichnete der Grünstadter Dekan Dieter Weber das renovierte Haus und dankte Schmidt für seine erfolgreiche Zähigkeit und sein Verhandlungsgeschick.

Die Feier wurde umrahmt von der Band „Basix“, dem „Orchester“ der Protestantischen Kindertagesstätte und dem Protestantischen Frauenchor (beide unter Leitung von Soja Kirsch).

Nach der Schlüsselübergabe durch Architekt Ingmar Jurna an Landrat Werner nutzten die Besucher die Gelegenheit zu einem vom Architekten geführten Rundgang durch das Haus. (hsc) -Einwurf

Die Rheinpfalz - Nr. 163, Montag, 17. Juli 2006


Einwurf

Wenig Interesse?

Nicht nur durch das musikalische Rahmenprogramm gestaltete sich die Einweihung des Evangelischen Gemeindehauses zu einer fröhlichen Feier. Auch die drei im Zweckverband liierten Bauherren Stadt, Kreis und Kirchengemeinde gaben ihrer Freude über das gelungene Werk Ausdruck - trotz einiger kritischer Zwischentöne über die schwierige, letztlich aber erfolgreiche Zusammenarbeit. Zahlreiche Besucher nahmen an dem freudigen Ereignis Anteil, an der Spitze Bundestagsabgeordneter Gustav Herzog für den politischen und der Grünstadter Dekan Dieter Weber für den kirchlichen Bereich.

Neben den wenigen Vertretern des Stadtrats glänzte der Großteil des kommunalen Parlaments einschließlich der Fraktionssprecher von SPD und CDU bei diesem für die Stadt wichtigen Ereignis durch Abwesenheit. Dies ist nicht nur deshalb erstaunlich, da doch von den gewählten Repräsentanten eine Teilnahme erwartet werden kann, sondern auch deshalb, weil gerade manch einer der Nicht-Anwesenden in Stadtratssitzungen immer wieder Beteiligung an der Sanierung der
„guten Stube“ öffentlich gefordert hatte. Was dabei raus gekommen ist, scheint diese Räte
leider nicht zu interessieren. (hsc)

Die Rheinpfalz - Nr. 163, Montag, 17. Juli 2006


Kirchengemeinde (Auswahl)
Was ist neu?