Evangelische Kirchengemeinde Eisenberg/Pfalz


Kirchenkonzert

„Spasibo“ für warmherzige Aufnahme

EISENBERG: Kinderchor aus Mozyr zu Gast - Spenden für Kinder

Als einen echten Friedensträger bezeichnete Pfarrer Friedrich Schmidt den Chor „Krinischenka“ (übersetzt: Quellchen) aus dem weißrussischen Mozyr, der am Sonntag in der Evangelischen Kirche zu Gast war. Die 40 Kinder und Jugendlichen sind derzeit mit ihren Betreuern auf Einladung des Haßlocher Vereins „Tschernobyl mahnt“ in der Pfalz und unterstützen mit dem Erlös aus insgesamt zehn Auftritten dessen Arbeit.

Im kommenden Jahr will der Verein ein Behindertenheim in Mozyr mit sanitären Anlagen ausstatten, sagte Vereinsvorsitzender Frank Hoffmann, der durch das Konzert führte. Jedes Jahr gibt es einen Hilfsgütertransport sowie vierwöchige Sommeraufenthalte für Kinder aus der verstrahlten Region um Shitkowitschi und Mozyr. Die Kinder, so Hoffmann, seien besonders anfällig für Spätschäden aufgrund des Atomreaktorunfalls 1986. Der Aufenthalt in der Pfalz trage erheblich zur Erholung bei.

Dass Hilfsbereitschaft nichts mit einer bestimmten Nationalität zu tun hat, bewies auch die Vorsitzende des Eisenberger Ausländerbeirats, Gülbahar Celik. Auf ihre Initiative hin kam der Chor, der sie bei einem Auftritt in Beindersheim im vergangenen Jahr begeistert hatte, am Sonntag nach Eisenberg. Verbündete fand sie sowohl in Pfarrer Schmidt, der den Kirchenraum zur Verfügung stellte, als auch beim Katholischen Frauenbund und dem Kinderschutzbund, die sich mit ihr gemeinsam um die Verköstigung der Gruppe im Bürgerhaus kümmerten. Celik überreichte den weißrussischen Künstlern eine Spende von 250 Euro, die der Ausländerbeirat beim Multikulturfest im September erwirtschaftet hatte. Den selben Betrag übergab Celik an Schwester Simone von der Kinder-Krebsstation des Ludwigshafener St.-Anna-Stifts. Von dem Geld sollen Weihnachtsgeschenke für die Kinder gekauft werden, die wegen ihrer Erkrankung an den Festtagen nicht zu Hause sein können.

Tamara Dech, die in Eisenberg lebt und selbst aus Weißrussland stammt, hatte für jedes Chormitglied ein Geschenk mitgebracht. Die Direktorin der Musikschule Mozyr, Anna Moskalenko, dankte für die warmherzige Aufnahme in Eisenberg und sagte allen Gasteltern ebenfalls „Spasibo“ (danke).

Den Zuhörern in der etwa zur Hälfte besetzten Kirche gefiel das Konzert, sie klatschten herzlich und lange. Neben dem Mädchenchor, der mit teilweise in deutscher Sprache gesungenen Volks- und Weihnachtsliedern beeindruckte, faszinierte das Publikum ein Zimbel-Orchester mit Walzer-, Polka- und Tangorhythmen sowie eine Kinder-Tanzgruppe. (eha)

Die Rheinpfalz - Nr. 295, Dienstag, 20. Dezember 2005


 

Gemeindebrief Blick - Jahresübersicht
Kirchengemeinde (Auswahl)
Was ist neu?